Freitag, 8. Juni 2012

Schiffe versenken mit der HSH Nordbank




Endlich, ein Bankvorstand a. D. bricht sein Schweigen. In einem Brief an GoMoPa erhebt der Banker schwere Vorwürfe gegen den Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank, Professor Dirk Jens Nonnenmacher (46), und den Ex-Aufsichtsratschef der Bank und Ex-Finanzsenator von Hamburg, Dr. Wolfgang Peiner (66, CDU).

Schiffe, die im Hafen liegen, bringen<br /> den Anlegern  kein Geld© HSH Nordbank
Schiffe, die im Hafen liegen, bringen
den Anlegern kein Geld© HSH Nordbank
Unter ihrer Verantwortung, so der Ex-Bankvorstand gegenüber GoMoPa, habe die mehrheitlich landeseigene und zugleich weltgrößte Schiffs-Finanzierungsbank aus Hamburg und Kiel (Schleswig Holstein) so genannte faule Kähne aus den Bilanzen der Bank mit einem Trick und natürlich auf dem Rücken kleiner Sparkassenkunden herausbekommen. Die HSH Nordbank habe die schlecht laufenden Schiffe in Form von Schiffs-Fonds am Schalter wie warme Semmeln verhökert, indem sie den Kunden das falsche Versprechen gaben, die Fonds seien absolut sicher. In Wirklichkeit waren die Kunden dem Auf und Ab der Auftragslage der Schiffe ausgeliefert, ohne dass sie als Eigner die nötigen Rechte besaßen, um auf die Geschicke der Kähne Einfluss nehmen zu können. Sie konnten nicht einmal über den Verkauf der Schiffe entscheiden.

Weiterhin habe die HSH Nordbank an der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bonn) vorbei und damit wahrscheinlich illegal Kreditgeschäfte in Höhe von hunderten Millionen Euro getätigt, die allesamt auch für eine Bank in dieser Höhe genehmigungspflichtig gewesen wären.

Des weiteren habe der kollektive Vorstand der Bank am Aufsichtsrat vorbei im Eilverfahren die Zweckgesellschaft Omega Capital gegründet, die der Bank einen Verlust von einer halben Milliarde Euro bescherte.

2,8 Milliarden Euro auf Null gesetzt

Vorstandsvorsitzender Pro-<br />fessor Dirk Jens Nonnen-<br />macher (46)©HSH Nordbank
Vorstandsvorsitzender Pro-
fessor Dirk Jens Nonnen-
macher (46)©HSH Nordbank
Der Jahresfehlbetrag von rund 2,8 Milliarden Euro wurde zum Jahreswechsel 2009 einfach auf Null gesetzt. Und trotz einer Finanzspritze von 17 Milliarden Euro aus dem Soffin-Topf im vergangenen Jahr und einer Kapitalerhöhung um 3 Milliarden Euro in diesem Jahr fuhr die HSH Nordbank (4.365 Mitarbeiter) mit Dependancen für Firmenkunden in den Steuerparadiesen Cayman Islands und den Kanalinseln in den ersten neun Monaten 2009 einen Verlust vor Steuern von 886 Millionen Euro ein. Die Hauptbesitzer der Bank (Hamburg und Schleswig-Holstein) sprangen mit einer Bürgschaft über 10 Milliarden Euro ein.

Bilanzpolizei prüft jetzt die Abschlussberichte der Bank

Die BaFin in Bonn schaltete die Bilanzpolizei DPR (Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung) ein, die nun alle Geschäftsberichte aus dieser Zeit unter die die Lupe nimmt. Dabei geht es auch um die im Jahre 2008 abgeschriebenen 500 Millionen Euro Verluste aus den umstrittenen Omega-Geschäften der Bank. Die HSH Nordbank verkaufte nämlich im Jahre 2007 ihre Immobilienkredite an ausländische Großbanken. Im Gegenzug musste die HSH Nordbank die Risiken einer Zweckgesellschaft, der Omega Capital, übernehmen. Mit riesigem Verlust.

Hinzu kam das "Geschenk" von 45 Millionen Euro, das die HSH Nordbank im Zuge der Kreditausfallversicherung CDS (Credit Default Swaps) Mitte November 2008 an Goldman Sachs in die USA überwies, obwohl der Versicherer die Fristen von drei Wochen nach der Lehman-Pleite im September 2008 forderungslos verstreichen lassen hat. 
 
 
mehr dazu finden Sie hier : http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=376&meldung=Schiffe-versenken-mit-der-HSH-Nordbank

2 Kommentare: